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1342. April 3. Breslau (dat.).

feria quarta in conductu Pasche.

Die Bresl. Ratmannen bekennen unter Transsumierung des allgemeinen Judenschutzbriefes vom 16. Okt. 1341 (Reg. 6690), daß sie kraft dieser Urk. König Johanns u. der [nicht bek.] Bestätigungsurk. ihres erlauchten Herrn, des Markgrafen Karl v. Mähren, Erstgeborenen ihres königl. Herrn, die Juden Muscho v. Strelin (Strehlen), dessen Sohn Daniel u. Ysaac, dessen Schwiegersohn, mit ihrer ganzen Familie u. ihren Kostgängern (commensalibus), ferner Abraham de Novoforo (Neumarkt) mit s. Familie u. s. Kostgängern, sowie Abraham v. Munstirberg (Münsterberg) m. Familie u. Kostgängern in ihren Schutz aufnehmen mit dem Versprechen, daß sie vom vergangenen Gallustag (16. Okt. 1341) ab auf 10 Jahre nach Bezahlung ihres Zinses gemäß der darüber ergangenen königl. Briefe von aller Kontribution, Auflage, Schatzung, Gefangenschaft u. allen Beschwerungen u. Bedrückungen befreit sein sollen [Muscho v. Strehlen, s. Sohn Daniel u. s. Schwiegersohn Isaak hatten 1345-1349 vierzig Mark u. zur Instandhaltung der Mauer 7 Mark weniger 4 Skot zu zahlen, Abraham v. Neumarkt hatte allein ebensoviel u. Abraham von Münsterberg 20 Mark u. zur Instandhaltung der Mauer 3 Mark 10 Skot zu entrichten; s. Brann a. a. O. S. 45, Anm. 2 u. S. 46]. Zugleich gelobt der Rat namens des Königs u. des Markgrafen, daß diese den Juden zugesicherte Freiheit innerhalb des genannten Zeitraumes in nichts verletzt weiden soll.

Bresl. Stadtarch., Liber antiquarius, fol. 13. An dem verloren gegangenen Orig. hing laut Text das sigillum majus der Stadt. Abgedruckt von Grünhagen in Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. Schles. Bd. VI, 375 f. Agft bei Brann, Geschichte der Juden i. Schlesien II (Bresl. 1897), S. 45.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.